Dein Alleinstellungsmerkmal, deine Persönlichkeit – dein Buch!

Wie du dich und deine Geschichte ins ShowBiz bringst!

Foto. Eine Lampe hängt vor einer grauen Wand von der Decke. Am unteren Ende des Bildes ist ein Stapel alter Bücher zu sehen, der genau unter der Lampe steht. Text: Alleinstellungsmerkmal. Bringe deine Geschichte ins ShowBiz.

Wenn man Autoren und Autorinnen fragt, in welchem Genre sie schreiben, dann antworten die meisten spontan und entschieden. Sie wissen genau, in welchen Gefilden sie sich bewegen. Aber was, wenn Autoren und Autorinnen nach dem Mehrwert ihrer Geschichte gefragt werden?

Foto. Eine Lampe hängt vor einer grauen Wand von der Decke. Am unteren Ende des Bildes ist eine weiße Emaille-Tasse mit Kaffee, ein Blumenstrauß mit lila Flieder und ein Buch zu sehen. Zwischen den Bildern steht mit blauer Schrift auf weißem Hintergrund: Finde das Alleinstellungsmerkmal für dein Buch.

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Inhalt

Sich als Autor*in über sein Alleinstellungsmerkmal im Klaren zu sein, ist nicht nur hilfreich und sinnvoll, sondern der USP, wie das Alleinstellungsmerkmal auch genannt wird, ist die Basis aller Maßnahmen rund um das eigene Buchprojekt. Doch worum handelt es sich bei einem USP und wie kannst du dich mit deinem Buch von anderen Autoren abgrenzen?

Alleinstellungsmerkmal oder USP?

Was ist überhaupt ein USP? Hinter der Abkürzung USP verbirgt sich ein englischer Begriff aus dem Marketing, der ausgeschrieben „unique selling proposition“ oder „unique selling point“ heißt. Im deutschen Sprachraum wird oft von Alleinstellungsmerkmal oder Wettbewerbsvorteil oder einzigartiger Nutzen gesprochen. Um im Marketing erfolgreich zu sein, ist es laut Marketing-Experten und -Expertinnen essenziell, ein klares Alleinstellungsmerkmal für das eigene Produkt oder die eigene Marke zu definieren. Ein Merkmal, das sich von der Konkurrenz abhebt und das Produkt etc. eben einzigartig macht. So ist es wesentlich einfacher, die Zielgruppe gezielt über verschiedene Marketingmaßnahmen anzusprechen. Tja, und was für Autos, Kosmetik und Co. gilt, das gilt eben auch für Bücher. Schließlich ist es dein Ziel als Autor*in, möglichst viele potenzielle Leser*innen zu erreichen, zu überzeugen und zum Lesen des Buchs (und damit auch zum Kaufen) anzuregen.

Wie findet man ein Alleinstellungsmerkmal als Autor*in?

Schön und gut – was ein USP ist und was es heißt, war dir vielleicht schon klar. Aber welche Möglichkeiten gibt es nun für Autoren und Autorinnen, ein Alleinstellungsmerkmal zu finden? Na ja, bei Büchern bezieht sich der USP nicht auf materielle Eigenschaften wie bei einem Auto. Wie ist es also möglich, deinen Roman von den Romanen anderer Autor*innen zu unterscheiden? Wie ist es möglich, sich bei der schier unendlichen Menge an Büchern auf dem Markt nennenswert abzuheben?

Ein Patentrezept für ein Alleinstellungsmerkmal für Autor*innen gibt es hier leider nicht. Wichtig ist primär, den Mut und den Willen zu haben, den eigenen Weg zu gehen, andere Autoren und Autorinnen nicht zu kopieren und auch keinen Trends nachzurennen. Versuche deinen eigenen Schreibstil zu finden und deinen Geschichten das besondere Etwas zu geben, dass nur du ihnen geben kannst.

Wie? Das schauen wir uns jetzt mal an.

Ein besonderer Touch

Möglichkeit 1: Die Idee

Eine Variante, um dich von anderen Schriftsteller*innen abzuheben, ist es, eine besondere Idee für dein Buch zu finden. Vielleicht, indem du deine eigene Sichtweise auf ein bestimmtes Thema als Basis für dein Buch nutzt oder ein literarisches Thema von einer völlig neuen Seite betrachtest. Wichtig dabei ist natürlich, dass du dir über die Erwartungen deiner Leser*innen an das Genre, in dem du schreibst, bewusst bist. Bist du der Typ, der auch mal mit den Genrekonventionen brechen würde? Prüfe deine Buchidee genau und frage dich, wie weit du dich von den anderen Büchern deines Genres abheben willst.

Beispiel: „Das Parfum“ von Patrick Süskind.

Hast du es gelesen oder die Verfilmung gesehen? Dann weißt du vermutlich, dass es dem Genre historischer Roman zuzuordnen ist. Es ist allerdings auch die Geschichte eines Mörders und damit wiederum ein Krimi. Eine Kombination, die zusammen mit der bahnbrechenden Idee zum Protagonisten – nämlich dem außergewöhnlichen Geruchssinn von Grenouilles – und dem großartigen Schreibstil dafür gesorgt hat, dass „Das Parfum“ einer der größten deutschsprachigen Bucherfolge im 20. Jahrhundert avancierte. Hier ist also die Idee das Alleinstellungsmerkmal.

Hast du „P.S.: Ich liebe dich“ gelesen? Weißt du noch, wie es dir beim Lesen dieses Liebesromans ergangen ist? Cecilia Ahern ist mit ihren Geschichten im Genre Liebesroman oder auch Frauenliteratur unterwegs. Doch etwas unterscheidet ihre Geschichten von denen anderer Liebesgeschichten: die Originalität der Grundidee. In „P.S.: Ich liebe dich“ geht es um Briefe mit kleinen Aufgaben, die der Ehemann vor seinem Tod geschrieben hat und mit denen er seiner Frau helfen will, wieder zurück ins Leben zu finden. Und auch andere Bücher von ihr haben eine, manchmal skurrile Idee, die letztlich dazu führt, dass die Protagonisten neuen Mut fassen, die Liebe finden und verändert ihr in „neues“ Leben starten.

Möglichkeit 2: Das Genre

Auch ein spezieller Genremix ist eine tolle Möglichkeit, um deinen Roman einzigartig zu machen. Hier kommt nun als Beispiel mein Lieblingsautor aus Kinder- und Jugendtagen zum Einsatz. Ich hoffe sehr, du hast schon mal etwas von Terry Pratchett gehört. Der britische Schriftsteller hat es auf eine wunderbare und ganz eigene Art und Weise verstanden, die Genre Fantasy und Humor miteinander zu verknüpfen. Diese Mischung ist und wird immer sein Alleinstellungsmerkmal als Autor bleiben – mal abgesehen von seinem sehr besonderen Schreibstil und den skurrilen Charakteren, die seinen Geschichten eigen sind. Großartig ist insbesondere der Tod, der ausschließlich in Großbuchstaben spricht.

Möglichkeit 3: Der Schreibstil

Liegen deine Stärken nicht bei der Entwicklung seltener Ideen oder kannst du dir nicht vorstellen, verschiedene Genre zu vermischen? Hm, hast du vielleicht einen besonderen Schreibstil, der dich auszeichnet?

Aber Achtung! Auch hier spielt die Erwartung deiner Leser*innen eine große Rolle, denn bestimmte Schreibstile werden mit bestimmten Genre in Verbindung gebracht. So sind etwa Chick-Lit-Romane humorvoll, spritzig, eher locker-flockig geschrieben und lassen sich schnell lesen, wohingegen Liebesromane gemächlicher und unterhaltsamer sind, gern mit Worten und Metaphern spielen und Gefühle wie Zuneigung, Trauer oder tiefe Zufriedenheit erzeugen. Thriller und Krimis hingegen sind in der Regel spannend, haben oft kurze Sätze und sind selten blumig oder mit vielen „Bildern“ beschrieben und Fantasyromane sowie historische Romane leben oft von der Atmosphäre, die durch den Schreibstil geweckt wird: Sie beschreiben viele Details, sind naturnah und haben oft Passagen, die sanft dahinplätschern.

Als Autor*in kannst du mit diesen Stilen brechen. Zum Beispiel einen Liebesroman im Krimi-Stil schreiben. Wichtig: Du solltest solche Stilbrüche nur wagen, wenn du so etwas selbst gern liest und absolut dahinterstehst.

Deinen eigenen Stil zu entwickeln, ist also ebenfalls eine Möglichkeit, dich von anderen abzuheben. (Dabei helfen dir auch Lektoren und Lektorinnen, indem sie dir zeigen, an welchen Stellen dein Stil verbesserungsfähig ist)

Das Design

Neben den inhaltlichen Aspekten kannst du dich und deine Bücher auch durch andere Dinge abheben: zum Beispiel durch den Titel oder ein besonderes Cover.

Ein tolles Beispiel für den Titel ist wohl der Roman „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ von Jonas Jonasson. Diese ungewöhnliche Headline für ein Buch wurde – vielleicht unbewusst – zum Alleinstellungsmerkmal des Schweden. So gibt es inzwischen zum Beispiel „Die Analphabetin, die rechnen konnte“ oder „Der Hundertjährige, der zurückkam, um die Welt zu retten“.

Auch ein besonderes Cover ist eine Variante, um sich am Buchmarkt von anderen Autoren und Autorinnen abzuheben. Diese solltest du auf keinen Fall ungenutzt verstreichen lassen, denn eine einfachere Chance gibt es fast nicht. Nutze eine unverkennbare Optik für dein Buchcover und stelle eine Verknüpfung zwischen dir als Autor*in und deinen Geschichten in den Köpfen deiner Leser*innen her.

Ein Beispiel für eine Bestseller-Autorin, die sich das zu Herzen genommen hat, ist Jessica Koch. Ihr bekanntester Roman ist vermutlich „Dem Horizont so nah“ (inzwischen wurde dieser auch verfilmt). Das besondere? Das Cover ist immer gleich gestaltet: Figuren als schwarze Silhouette und eine markante Schrift für den Buchtitel.

Deine Persönlichkeit

Persönlichkeit sells … not sex. 😉

Autoren können sich nicht nur über ihre Bücher abgrenzen, sondern auch über ihre Persönlichkeit und ihr Auftreten. Denkt man darüber nach, fallen einem zuallererst Sänger*innen ein. Beispielsweise Udo Lindenberg mit seinem markanten Hut oder Thomas Gottschalk mit seinen Anzügen und den goldigen Locken.

Das Äußerliche ist definitiv eine Variante, muss aber nicht unbedingt sein. Vielleicht bist du eher ein introvertierter Mensch oder hast das Gefühl durchschnittlich zu sein und möchtest dich selbst nicht so in den Mittelpunkt stellen bzw. deine Persönlichkeit nach außen tragen? In diesem Fall hilft es dir vielleicht, dich auf etwas zu konzentrieren, das dich ausmacht, wie ein spezielles Hobby oder ein besonderer Beruf? Sammelst du vielleicht etwas oder bist Wikinger-Fan und viel in Skandinavien unterwegs? Liebst du Steampunkt wie Nina Hasse oder bist du Pathologe wie Michael Tsokos und kannst deine Leser*innen an deinem Beruf teilhaben lassen, indem du sie mit zu einer Obduktion nimmst?

Die Liste ist endlos. Gibt es etwas, hinter dem du ganz besonders stehst?

Eine weitere Option eines Alleinstellungsmerkmals ist dein Wie und Warum. Warum willst du überhaupt schreiben? Vielleicht ist es aber auch die Art und Weise, wie du deinen Roman schreibst und vermarktest, die dich von anderen abhebt. Dies kannst du zum Beispiel wunderbar in den sozialen Medien einbringen. Interessant dabei: Du musst dich nicht ausschließlich als Autor*in „vermarkten“, sondern kannst das als einen Aspekt deiner gesamten Persönlichkeit einfließen lassen. So spricht Mona Kasten auf ihrem Social-Media-Account kaum über ihre Bücher, die zum Teil Bestseller sind, sondern zeigt einfach nur sich selbst im Netz.

Zusammenfassung

Was das Alleinstellungsmerkmal für dich als Persönlichkeit oder für dein Buch ist, das kannst nur du entscheiden. Wichtig hingegen ist es, dass du dich überhaupt mit der Frage nach einem USP beschäftigst. Am besten machst du dir bereits vor dem Schreiben deines Buchs oder deines Manuskripts Gedanken darüber, welche besonderen Merkmale für dich interessant sein könnten und in die Geschichte eingewoben werden sollen. Definieren auch schon, wen du später mit deinem Werk ansprechen möchtest.

Grundsätzlich gilt auch: Für einen USP ist es nie zu spät. Auch nach oder kurz vor der Veröffentlichung kannst du noch Überlegungen dazu anstellen. Vielleicht ist es eher deine Persönlichkeit, die du als Alleinstellungsmerkmal nutzen willst? Dann kannst du bei den aktuellen Marketingmaßnahmen genau diese Erkenntnis für dich nutzen … und eben auch für weitere Buchprojekte.

Wie vermarktest du dich und deine Bücher? Womit fühlst du dich wohl? Auch hierüber kannst du dich von anderen abheben, die die Hände in den Schoß legen.

Sabrina

Dieser Artikel ist ein kleiner Teil des gesamten Schreibprozesses. Was noch alles dazu gehört, erfährst du in meinem Artikel Schreibe dein eigenes Buch

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