Heute möchte ich dir ein Buch vorstellen, das tief in die Geschichte Italiens eintaucht und das Leben einer Familie in den turbulenten Zeiten der Weltkriege erzählt. „Bella Ciao“ von Raffaella Romagnolo ist eine epische Familiengeschichte, die sich über mehrere Generationen erstreckt und die Leser*innen in das Piemont des frühen 20. Jahrhunderts entführt.
Worum geht's?
Die Geschichte beginnt im Jahr 1946, als Giulia Masca in das Dorf ihrer Kindheit zurückkehrt, nachdem sie viele Jahre in den USA gelebt hat. Der Roman folgt den Hauptfiguren Giulia, Anita und Pietro von den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Handlung nimmt Fahrt auf, als Giulia entdeckt, dass ihre beste Freundin Anita und ihr Verlobter Pietro sich ineinander verliebt haben. Dieser „Verrat“ veranlasst Giulia, das Dorf zu verlassen und sich in Amerika eine neue Existenz aufzubauen.
Warum hat mich dieses Buch so begeistert?
„Bella Ciao“ beeindruckt durch die Verbindung von fiktiven Familiendramen mit historisch gut recherchierten Ereignissen. Die Autorin schafft es, die harten Lebensumstände während der Weltkriege und die persönlichen Dramen der Charaktere lebendig und authentisch darzustellen. Besonders faszinierend ist der Kontrast zwischen Giulias neuem Leben in Amerika und den Herausforderungen, denen ihre Familie in Italien gegenübersteht.
Der besondere Charme des Buches
Die lebendige Darstellung der historischen Atmosphäre und die tiefgehende Charakterentwicklung machen dieses Buch zu etwas Besonderem. Die Geschichte bietet nicht nur Einblicke in die persönlichen Dramen der Charaktere, sondern auch in die gesellschaftlichen Veränderungen, die durch die Weltkriege und den Einfluss Mussolinis in Italien herbeigeführt wurden.
Ein kleiner Kritikpunkt
Obwohl das Buch viele historische und emotionale Momente bietet, könnten die vielen Zeitsprünge und Perspektivwechsel für einige Leser*innen verwirrend sein. Dennoch trägt dies zur Komplexität und Tiefe der Geschichte bei.
Fazit
„Bella Ciao“ ist eine eindrucksvolle Familiengeschichte, die die Herausforderungen und Dramen des Lebens in Italien während der Weltkriege authentisch und berührend vermittelt. Für alle, die sich für italienische Geschichte und Familiendramen interessieren, ist dieses Buch eine absolute Empfehlung.
Facts & Figures
aus der Neuen Züricher Zeitung
Autor*in
Raffaella Romagnolo, geboren 1971 in Casale Monferrato, unterrichtet Geschichte und Italienisch an einem Gymnasium. Seit 2007 schreibt sie auch Romane – mit Erfolg. Sie wurde mehrmals für den Premio Strega nominiert und ihr Roman ›Bella Ciao‹ wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Raffaella Romagnolo lebt in Rocca Grimalda im Piemont.
Quelle: Thalia
